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Verzug/Warping

Ursachen und wie kann ich den Bauteilverzug vermeiden?

Eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle stellt das sogenannte „Warping“ dar. Bei den meisten 3D Druck Verfahren wird das Material zumindest kurzzeitig erhitzt. Dadurch kann es zu einer ungleichen Temperaturverteilung im Bauteil kommen, was zu Spannungen im Bauteil führt. Im schlechtesten Fall tragen diese internen Spannungen dazu bei, dass sich das Bauteil verzieht. Große und flache Oberflächen sind aus diesem Grund nach Möglichkeit zu vermeiden. Ebenso sollten die Kanten Ihres Bauteiles abgerundet werden, um Warping Effekte zu eliminieren.

VERZUG bei FDM-/FFF-Verfahren

Die Komplexität Ihres Teils ist das wesentliche Kriterium!

Die Temperatur, nicht nur die des Filaments, sondern auch die des Betts und der Umgebungsluft, ist vermutlich der wichtigste Faktor, wenn man einen Materialverzug vermeiden möchte.

Hier sind ein paar Tipps, mit denen du die optimalen Temperaturbedingungen auch mit deinem eigenen FFF-Drucker schaffen kannst:

  • Verwende ein beheiztes Druckbett. Dieses hilft dabei, die Temperatur im Modell auszugleichen. Ein beheiztes Druckbett sorgt auch für mehr Haftung. Die Filamenthersteller geben im Normalfall immer eine empfohlene Druckbetttemperatur an.
  • Verwende eine abgeschlossene Druckkammer. Dies hilft dabei, während des gesamten Druckvorgangs eine konstante Temperatur innerhalb des Modells beizubehalten.
  • Reguliere die Zimmertemperatur. Du solltest immer alle Fenster und Türen geschlossen halten. (Denke aber daran, dass du noch Luft zum Atmen brauchst!) Vermeide, dass ein kühler Luftzug auf deinen 3D-Druck trifft.
  • Passe die Abkühlung an. Dies kann sich als knifflig herausstellen, da du das Filament ja für ein besseres Bridging und weniger Fadenbildung abkühlen musst. Außerdem muss das geschmolzene Filament schnell genug in den festen Zustand zurückkehren, um eine präzise Geometrie zu ermöglichen. Du kannst aber – zumindest bei den ersten Schichten – die Lüfter, die auf den 3D-Druck gerichtet sind, ausschalten oder verlangsamen. So kannst du dafür sorgen, dass die Temperatur ausgeglichen genug ist, damit sich die unteren Schichten nicht von der Druckplatte lösen.

Du kannst euch einige Änderungen an deinen Slicer-Einstellungen vornehmen, um einen Materialverzug zu verhindern und dafür zu sorgen, dass der Druck an Ort und Stelle bleibt:

  • Drucke langsamer. Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, wie viele nervige Druckprobleme (wie Verwölbungen) mit einer niedrigeren Druckgeschwindigkeit vermieden werden können. Denke nur daran, auch die Temperatur der Extruderdüse entsprechend zu verringern.
  • Erstelle in deinem Slicer einen Brim oder einen Skirt. Ein Skirt ist ein Offset rund um den Rand des Teils, während ein Brim aus einer oder mehreren zusätzlichen Schichten besteht, die rund um den äußeren Rand direkt an der Grundfläche befestigt sind. So erhält dein Modell eine größere Grundfläche, was für mehr Haftung an der Druckplatte sorgt.
  • Füge einen Raft hinzu. Ein Raft ist eine Struktur, die ähnlich wie ein Brim die Grundfläche deines 3D-Modells vergrößert, jedoch auch unter der gesamten Grundfläche des Teils verläuft. So erhält dein Modell eine größere Grundfläche, was für mehr Haftung an der Druckplatte sorgt. Nach dem Druck sollte der Raft relativ einfach vom Modell zu lösen sein.

Füge Mausohren hinzu. In anderen Worten: Kleine Scheiben mit ein paar Schichten, die du unten an deinem Modell anbringst, um damit die Haftung der Ecken am Druckbett zu erhöhen. Platziere die Scheiben in deinem Slicer so auf der Druckplatte, dass sie die Ecken deines Modells nur minimal berühren. So kannst du sie spielend leicht entfernen, wenn der 3D-Druck abgeschlossen ist.